Sjeng Verheijden
DIE 10 REGELN DES REGISSEURS #2
Diese lauten wie folgt:
- Auf meiner Bühne gelten meine Regeln.
- Ein Regisseur kommt immer vorbereitet.
- Ein Regisseur verlässt niemals seine Bühne.
- Ein Regisseur zahlt immer mit Zinsen zurück.
- Versprechen sind heilig.
- Anweisungen haben Konsequenzen.
- Das Drehbuch steht immer im Mittelpunkt.
- Alle Spieler sind immer frei.
- Die Spieler werden IMMER meckern, wenn die Regie über sie geführt wird. Sie dürfen das.
- Ein Spieler muss einer Anweisung nicht zustimmen. Er muss sie verstanden haben.
Die Umsetzung dieser Regeln in die tägliche Praxis scheint einfach, aber es steckt viel mehr dahinter. Die Konsequenz, die der Regisseur im Auge hat, wird von dem Spieler oft nicht befolgt. Manchmal mit guten Gründen, meistens aber nicht. Der Spieler ist eine Diva, mit all ihren Qualitäten, aber auch mit allen Launen und Macken, die eine Diva charakterisieren.
In Momenten, in denen die Umsetzung des Drehbuchs den Impulsen, denen ein Spieler folgt (und das tut er immer), Grenzen setzt, wird es schwierig. Der Spieler leidet dann unter seinem eigenen Opportunismus, Mangel an Selbstdisziplin, Faulheit, Eitelkeit oder – und das ist meistens der Fall – Angst vor dem, was kommt. Darauf werde ich später noch ausführlich eingehen.
Nächstes Mal werden wir uns die erste Regel anschauen und untersuchen was sie für den täglichen Umgang mit zahlreichen Mitspielern bedeutet.